Challenge Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz in Samorin (Slowakei) 03. Juni 2018
Eigentlich wollte ich jetzt nur etwas über das Rennen als solches sagen, aber es wurde im Nachhinein überschattet. Ich bin als 20. in 4:10 h (Frauen und Agegrouper nicht berücksichtigt, da später gestartet) eingelaufen – habe allerdings durch Nachfragen besorgter Freunde und Sponsoren gemerkt, dass ich in der Einlaufliste nicht auftauche. Ich bin daraufhin wieder die 40 Km von meiner Unterkunft nach Samorin gefahren, um der Sache möglichst rasch auf den Grund zu gehen. Nach einigen Nachfragen war ich dann schließlich an der richtigen Stelle mit der Auskunft: Disqualifikation!
Der Grund oder sagen wir genauer, der Anfang allen Übels soll mit einem Video bewiesen sein, das zeigt, wie ich beim ersten Wechsel aufs Rads springe. Ich habe dabei die Linie, die das Ende der Wechselzone und damit den Anfang des Radfahrens festlegt, mit einem Fuss, genauer den Zehen berührt (zum Abstoßen) und bin dann dahinter aufgesprungen. Ein Fuß muss aber wohl komplett (mit der Ferse) über der Linie sein. Es gab also dafür eine Zeitstrafe, deren Sinn/Angemessenheit und auch einen etwaigen Vorsatz/betrügersiche Absicht meinerseits ich nicht weiter kommentieren möchte. Das weiter Spannende besteht nun darin, dass seit diesem Jahr bei Profis nicht mehr eingegriffen wird, kein Pfeiffen, kein Signal, nichts, sondern stattdessen die Nummern auf eine Tafel geschrieben werden und der Athlet selbst schauen, ob er genannt ist und dann in Erfahrung bringen muss, was los ist und entsprechend seine Strafe einzubüßen hat. Auch über die Sinnhaftigkeit dieser Regelung möchte ich nicht weiter urteilen – gesagt sei nur, dass der Athlet beim Laufen auf die Strecke, evtl. vor ihm Laufende, sich selbst etc. pp. zu achten hat, und ob das ohne jegliche Kommunikation so zumutbar ist – nunja. Wie auch immer, es wurde wohl im Briefing klar gesagt, ich hatte es nicht auf dem Schirm und habe damit gegen Regeln verstoßen, was wiederum sanktioniert werden muss. Liebe Challenge Family, eine konsequente Durchsetzung der Regeln im Sinne der Sportler und vor allem der Fairness ist oberstes Gebot und wir sehen, zumindest die strikten Sanktionsmechanismen funktionieren, wenn man denn möchte.
Kurz zum Rennen: Überraschende (für viele) Bekanntgabe kurz vor dem Start, dass für Pros ohne Neo und ich hatte meinen SpeedSuit nicht dabei, dafür aber zum Glück meinen Kurzdistanzanzug. Bin dann für mich gut geschwommen und mit großen Namen wie Sanders, Arnouts und Dreitz aufs Rad, wobei ich auf dem Zickzack am Anfang Sanders noch vor mir hatte und dann auf der Hauptstraße nach gut 30 Sekunden habe abreißen lassen, sonst wäre ich nach 5 Km vom Rad gefallen (Schnitt bis dahin 48,2..) – es ist unglaublich, wie die Jungs drücken können, eine andere Welt. Radfahren war dann ok, nach 60 Km und mit gut Gegenwind auf dem Rückweg habe ich allerdings ziemlich abgebaut, Radzeit am Ende 2:09 h. Beim Laufen gings dann leider mal wieder nur im Langdistanzmodus, irgendwie klappt das Verlassen dieser Art Komfortzone mental nicht, oder ich habs einfach nicht drauf, schneller zu laufen. Man muss aber mit dazu sagen, dass die Strecke mit viel Wiese, Sand usw. jetzt auch nicht wirklich schnell war. Laufzeit am Ende 1 25 h mal wieder.
Insgesamt wars ein schönes, großes vom Niveau WM-würdiges Event mit viel Prominenz und Glamour und ich freue mich dabei gewesen zu sein. Ich war anfangs wieder etwas enttäuscht, gerne wäre ich mal an die 4 h Marke gekommen und der schnelle Kurs lädt dazu ein, aber ohne Neo und mit dem Speed reicht das nicht – ein richtig guter Mitteldistanzler werde ich vermutlich einfach nicht. Hinsichtlich meines bevorstehenden Highlights ist aber ein weiterer, wichtiger Baustein gesetzt. Das werde ich in Kürze nochmal separat bekannt geben. Jetzt heißt es gesund zurück kommen, bleiben und erholen…