Die 2. Langdistanz in diesem Jahr und das erste Sommer-Highlight 07. Juli 2019
Meine unmittelbaren Vorbereitungen gestaltete ich ähnlich wie vergangenes Jahr. Allerdings wurde das Rennen diesmal überschattet von der Frage, ob es erstmals in der nunmehr 36jährigen Geschichte des Klassikers in Roth ein Neopren-Verbot geben würde. Durch die Hitze in den vergangenen Wochen, aber vor allem durch eine defekte Schleuse hatte sich der Main-Donau-Kanla recht stark erhitzt. Während der Profi-Besprechung am Donnerstag ahnte ich bereits, dass es für die Pros ein Verbot geben würde. Hier gelten die 21,9 Grad, bei allen anderen die 24,5 Grad – eine Regelung, über die sich gewiss streiten lässt. Ich war durch diesen Umstand ein wenig getrübt, zum einen, da ich wusste, dass mein insgeheimes Ziel, die eigene Bestzeit zu unterbieten dadurch erheblich beeinträchtigt werden würde, zum anderen durch eine gewisse Unsicherheit, möglichweise beim Schwimmen den Anschluss zu verlieren (Nur die Profis starteten in der ersten Gruppe, die schnellen Sub9er diesmal später).
Glückerlicherweise trat letztere Befürchtung nicht sein, denn das Schwimmen verlief sehr zufriedenstellend. Ich konnte in einer 6er-Gruppe, in der sich u.a. Bart Arnouts, Markus Hörmann, Johannes Moldan und andere befanden, gut mitschwimmen. Das Tempo war ordentlich, aber nicht zu hoch. Dementsprechend kam eine glatte 56 heraus. Natürlich war ich deutlich langsamer als 2018, aber bei mir macht der Neo verhältnismäßig sehr viel Unterschied und die Zeiteinbußen hielten sich in Grenzen.
Einige Jungs waren durch schnellere Wechsel gleich weg. Wie im vergangenen Jahr war ich zu Beginn der Radstrecke gleich mit Lukas Krämer unterwegs und fuhr auch diesmal fast bis zum Ende in seiner Nähe. Der Regen und die nassen Straßen machten die Ortsdurchfahrten nicht leicht. Wir konnten im Folgenden aber dennoch mehrere Athleten einholen, in der zweiten Runde u.a. Johannes Moldan und Marcus Woellner. Zwischenzeitlich kam der Hawaii 6. Matt Russell vorbei. Ein Mitfahren war hier nicht möglich – allerdings wurde er bei ca. Km 150 wieder gestellt. Zu Beginn der zweiten Runde holte ich auch den Italiener Alessandro Degasperi ein, ganz zum Schluss auch Markus Hörmann und wieder Lukas Krämer. So kamen wir ca. als 6er Gruppe in T2 an. Leider funktionierte mein Chip nicht mehr, sodass ich nach einer Durchsage am Anstieg in Greding mit Rücksprache eines Kampfrichters einen Neuen bekam während des Radfahrens. Dieser funktionierte nun – mein Radsplit wird aber durch die fehlender Anfangsmessung leider nicht angezeigt. Nach Errechnen müsste es ca. eine 4:25 – 4:27 gewesen sein – defintiv etwas schneller als 2018, obgeich durch Nässe und Wind unter langsameren Bedingungen.
Das Anlaufen verlief wie gewohnt flüssig. Ich konnte mich knapp unter 4er Schnitt einpegeln und lief damit ähnlich wie die anderen. Allerdings wurden die Beine rasch recht schwer – wohl auch eine Folge des schon sehr harten Radfahrens. Ich befand mich ca. auf Platz 15. Schlussendlich konnte ich mich bis auf 11 vorarbeiten und hoffte zum Ende hin, dass es für die Top10 reichen würde diesmal. Nachdem ich den schnellen Niederländer Evert Scheltinga ca. bei Km35 überholt hatte war auch Matt Russell in Sichweite. Dieser legte auf den letzten Kilometern leider nochmal kräftig zu und überholte sogar noch Lukas Krämer, sodass ich am Ende ca. 2 Miuten auf den 10. Platz hatte. Magen-Darm-Bescvhwerden kamen ganz am Ende hinzu, allerdings wurde die Lauf-Performane dadurch nur geringfügig beeinträchtigt. Laufzeit diesmal genau 2:55h.
Ich hatte im Vorfeld in Richtung 2:50h geschielt und denke auch, dass ich dies aktuell drauf habe. Aber die äußeren Bedingungen (harter Gegenwind am Kanal), die Vorbelastung, der Kopf usw. spielen immer mit rein. Trotz anfänglicher Enttäuschung, wieder die Top10 – diesmal deutlich knapper – verfehlt zu haben und sogar mit 8:21:12h knapp eine Minute langsamer als 2018 zu sein kann ich im Rückblick sagen, dass meine Leistung stärker war und ich mich sportlich weiter entwickelt habe. Das Schwimmen ohne Neo ebenso wie alle anderen Bedingungen spielen in die Endzeit hinein. Nach Analyse der Ergebnisliste lässt sich feststellen, dass das Rennen in diesem Jahr erheblich langsamer war. So waren alle Top10 Finisher (Dreitz, Wurf, Scheltinga, Krämer) diesmal deutlich (zwischen 6 und 12 Minuten) langsmer als 2018 und nur der Sieger konnte ganz knapp Sub8 bleiben. Dies ist kein Zufall. Ich habe meine Zeit demgegenüber fast gehalten und auch den Abstand zum Sieger sichtbar verringert. Daher lässt sich eine positive Bilanz ziehen, wenngleich die Platzierung ein wenig undankbar ist.
In Kürze steht bereits das nächste Highlight an: Die Titelverteidigung beim schönen Ostseeman. Zunächst gibt es mit dem Leipziger Triathlon noch eine knackige Einheit als Vorbereitung. Bis dahin heißt es gesund und cool bleiben.
Soweit, euer Christian
Ergebnisse hier
Photos by Ingo Kutsche