Ironman 70.3 St. Pölten: Die zweite Mitteldistanz im Profi-Feld 21. Mai 2017
Es ist im Rahmen der Berichterstattung über den diesjährigen 70.3 in St. Pölten bereits mehrfach über das Wetter geschrieben worden. Daher möchte ich es nur kurz wie folgt zusammenfassen: Die Tage vor dem Rennen an die 30 Grad und Sonne satt, am Renntag 10 Grad, starker Regen und Wind. Nichtsdestotrotz freute ich mich auf das Rennen.
Um kurz nach 7 Uhr fiel der Startschuss und ich kam gleich zu Beginn gut weg. Ein wenig zu schnell bin ich vermutlich angeschwommen, konnte aber im Folgenden mein Tempo trotzdem gut halten. Und diesmal gelang es mir im Gegensatz zu Dubai auch, ziemlich in der Mitte des Profifeldes mitzuschwimmen. Bis zum Ausstieg aus dem ersten See hatte ich Sichtkontakt zu 5 Athleten in meinem unmittelbaren Umfeld. Während des Landganges über die Brücke konnte ich einen Platz gut machen und sodann am Ende einer ebenfalls ca. 5 bis 7 köpfigen Gruppe schwimmen. Ich stieg dann als 25. aus dem Wasser mit für mich relativ wenig Rückstand nach vorne (gut 2,5 Minuten auf die absolute Spitze und rund 1,5 Minuten auf die meisten anderen Pros).
Der Wechsel klappte soweit flüssig, wobei alles total nass war und ich an die Füßen schon jetzt fror. Auf dem Rad ging es anfangs mit einigem rechts-links und ein paar Kreiseln schließlich auf die Autobahn. Bis dahin konnte ich durch den starken Regen nur wenig durch mein Visier sehen und die teils tiefen Pfützen erforderten absolute Vorsicht und Konzentration. Ein Profi hatte bereits am 2. Kreisel direkt vor mir einen Sturz. Auf der Autobahn konnte ich mich dann rasch von meinen unmittelbaren Mitstreitern lösen und mit Rückenwind konstant Druck machen. Nach der Abfahrt ging es bald zum ersten Anstieg. Hier wurde ich von Michael Göhner und Paul Ruttmann überholt und konnte selbst einen weiteren Athelten überholen. Ich versuchte ein wenig mitzufahren, konnte deren schnelles Tempo aber kaum und spätestens an den folgenden Abfahrten überhaupt nicht halten. Ich beschloss überhaupt kein Risiko einzugehen und fuhr dementsprechend bergab äußerst defensiv und verhalten, zumal ich mit meinen Conti TT auch nicht die besten Regenreifen hatte. An den folgenden flachen Passagen entlang der Donau war ich praktisch alleine, lediglich einen weiteren Athleten traf und überholte ich. Als 15. ging es dann rauf in die Berge. An diesem Anstieg fühlte ich ein leichtes energetisch-muskuläres Defizit und dachte bereits, dass ich mich bis dato vielleicht ein bisschen übernommen hatte. Und so kamen auch drei Athleten von hinten und überholten mich zum Ende des Anstieges. Wir fuhren in den folgenden welligen Passagen durch die Dörfer gemeinsam. Am Ende ließ ich die drei allerdings ziehen, da mir deren Tempo auf der kurvenreiche Strecke einfach zu riskant war. Und als hätte ich es geahnt kam einer auch ins Rutschen und musste anhalten (wohl mit geringem Schaden). Bis zum Ende der Radstrecke hatte ich die anderen gerade noch in Sichtweite und war schlussendlich froh, gesund und unfallfrei in der Wechselzone angekommen zu sein. Die Radzeit ist mit 2h 22min langsamer, als ich es mir im Vorfeld gewünscht hatte, angesichts der Witterungsverhältnisse und der dadurch verlorenen Zeit an allen Abfahrten aber völlig akzeptabel.
Beim Wechseln hatte ich etwas Probleme, meine Schuhe anzuziehen, da sowohl Füße, als auch Hände kaum zu spüren waren. Der abschließende Halbmarathon verlief dafür ohne größere Probleme. Die ersten Kilometer waren – möglicherweise auch durch Gegenwind – etwas träge, dafür lief es ab Kilometer 7 richtig gut. Von 12 bis 15 dann nochmal etwas schwerfällig und zum Schluss wieder flott. Insgesamt bin ich mit der Zeit von 1h 20 am heutigen Tag zufrieden. Die Gesamtzeit ist mit 4h 18 nicht schnell, aber das war heute niemandes Zeit. Auf die Abstände beziehungsweise Relationen kommt es an und die stimmen mich soweit zuversichtlich. Auch konnte ich einige bekannte Namen hinter mir lassen und bin mit der Platzierung in dem starken und breiten Profifeld soweit auch zufrieden.
Nun gilt es kurz zu regenerieren, um schnellstmöglich mit dem Trainingsrhythmus fortzufahren. In drei Wochen steht mit dem 70.3 Kraichgau dann schon das nächste große Rennen an.
Bis dahin viele sportliche Grüße
Christian
Ergebnisse hier