Name | Christian Anton Altstadt |
Geburtsdatum | 03.04.1987 |
Geburtsort | Frankfurt a. M. |
Erlernter Beruf | Geisteswissenschaftler |
Tätigkeit | Immobilienverwaltung |
Trainer | Dr. Konrad Smolinski |
Verein | LTV Erfurt |
Größe | 194cm |
Gewicht | 81kg |
Körperfett | 7-8% |
Ruhe-/Maximalpuls | ca. 40 / 180 |
Es waren mehrere Entwicklungen und Ereignisse, die mich im Jahr 2014 zum Triathlon gebracht haben. Der Ursprung liegt eigentlich im Jahr 2013. Zu dieser Zeit besaß ich eine Rennmaschine – Modell Suzuki GSXR 1000 K8 – die ich aus familiären Gründen rasch wieder verkauft habe. Mit einem Teil des Erlöses kaufte ich Ende des Sommers ein Rennrad und stellte bald fest, dass mir diese sportliche Aktivität sehr gefällt. Bereits während meines geisteswissenschaftlichen Studiums an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena von 2007 bis 2014 bin ich gelegentlich Mountainbike gefahren, erlernte nach und nach das Kraulschwimmen in Eigenregie und ging temporär in ein Fitnessstudio. Mit anderen Worten: ich war nie ein unsportlicher Mensch. Von einer einschlägigen Sportlervergangenheit mit der Provenienz aus einer bestimmten Disziplin kann bei mir aber nicht die Rede sein.
Im Frühjahr 2014 ging das Masterstudium der Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts in den Enspurt und war mit der Abgabe der Abschlussarbeit über den `Fall SRP, das Konzept der „streitbaren Demokratie“ und das Problem eines NPD-Verbots` Anfang April endgültig beendet. Zeitgleich intensivierte ich das Rennradfahren und begann mit einem Lauftraining, wobei anzumerken ist, dass ich als Jugendlicher ca. ein bis zwei Jahre in einem Leichtathletikverein mit dem Schwerpunkt Laufen über 1000m war. Über einen Freund aus Schulzeiten, der sich für den Ironman Frankfurt angemeldet hatte, wurde ich überhaupt auf die Sportart Triathlon aufmerksam und erfuhr genaueres über entsprechende Wettkämpfe. Meine Begeisterung mündete in der Anmeldung für den Ironman 70.3 Wiesbaden. Ich konnte und wollte mich in diesem Sommer sozusagen als Ausgleich zum vielen Literatur- und Quellenstudium bis dato mit viel Sport gewissermaßen abreagieren. Dabei lernte ich im Freibad in Jena den Triathleten und heutigen Freund Henry Beck sowie später dessen Trainer Dr. Konrad Smolinski kennen, der kurz darauf auch mein Trainer wurde. Im August absolvierte ich dann meinen ersten Triathlon im Rahmen der 70.3 EM in Wiesbaden. Nach einer weiteren Mitteldistanz in Nordhausen war diese erste “Saison” damit auch schon vorüber und ich beschloss, mich den kommenden Winter mit strukturiertem Training auf die nächste und erste komplette Saison 2015 vorzubereiten. Denn mir war danach umgehend klar, dass ich mit dieser Sportart etwas entdeckt hatte, dass mir nicht nur gemessen an meiner genetischen Disposition und körperlichen Konstitution gut liegt, sondern auch für meinen unruhigen und teilweise extremen Charakter eine wunderbare und sinnvolle Entfaltungsmöglichkeit bietet.
Die Saison 2015 mit dem Schwerpunkt auf der sogenannten Mittel-/ oder Halbdistanz brachte dann neben vielen Bekanntschaften und tollen Erlebnissen und Eindrücken auch einige erfreuliche Ergebnisse mit sich. Und vor allem blieb sie verletzungsfrei. Ich verzichtete aber auf jegliche mediale Aufarbeitung und Präsenz, da ich mir zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs über meinen weiteren sportlichen Weg im Klaren war. Zunächst wollte ich einen weiteren Winter neben meiner Teilzeittätigkeit in der Immobilienverwaltung dem Training widmen und untermauerte dies mit einem ersten Trainingslager. Es folgten Anfang 2016 zwei weitere. Ebenso absolvierte ich erstmals einige Laufwettkämpfe, weil ich darin einen großen Nutzen für die Performance in der dritten Disziplin des Triathlons sehe. Im Zuge der Saisonvorbereitungen setzte ich mir zum Ziel, im Jahr 2016 in meiner Altersklasse bei internationalen Ironman 70.3 Wettkämpfen an die Spitze zu gelangen.
2016 war die Saison zunächst von einigen kürzeren Rennformaten geprägt, bevor im Juni die Hauptwettkämpfe im Rahmen der 70.3-Serie anstanden. Bei dem Ironman 70.3 Kraichgau konnte ich die Qualifikation für die 70.3 WM in Australien erringen und bestätigte diese zwei Wochen später beim 70.3 Luxemburg nochmals. Ebenso konnte ich mein formuliertes Ziel mit jeweils einem 3. Platz in der AK25-29 erreichen. Eine Woche später sollte die erste Wettkampfhälfte mit dem Erfurter Triathlon über die olympische bzw. Kurzdistanz, bei dem ich meinen Titel vom Vorjahr verteidigen wollte, abgeschlossen werden. Während dieses Rennens gab es einen tiefen Einschnitt in meiner bisherigen sportlichen Entwicklung. Ich verunglückte in Führung liegend auf der Radstrecke durch einen Einweisungsfehler eines Streckenpostens schwer. In Folge der Kollision mit einem kreuzenden PKW aus voller Fahrt heraus brach ich mir – neben diversen kleineren Verletzungen – den linken Oberschenkelhals. Schlimmeres wurde durch unglaublich viel Glück im Unglück verhindert. Dennoch waren meine weiteren Pläne unter anderem mit Starts bei der 70.3 EM in Wiesbaden sowie der 70.3 WM in Mooloolaba/Australien zerstört. Im Laufe der folgenden Genesung und Rehabilitation, in der ich nichts unversucht ließ und keine Anstrengung scheute, konnte ich ausgiebig über den zukünftigen Weg nachdenken und Entscheidungen treffen. Trotz des herben Einschnitts habe ich mich entschlossen, meine Sportlerlaufbahn doch fortzusetzen und die Saison 2017 geplant.
Seit 2017 starte ich als Profi-Triathlet. Neben Top10 Platzierungen bei internationalen Rennen über die Mitteldistanz und Siegen bei regional-/ und überregionalen Wettkämpfen (Landesmeistertitel, Regionalliga-Sieg) habe ich im August auch mein Langdistanzdebüt im Rahmen der Challenge Regensburg gegeben. Dabei konnte ich mit einer Zeit von 8:22:29 h auf Anhieb den bisherigen, in der Geschichte Thüringens bzw. durch einen für einen Thüringer Verein startenden Athleten erzielten “Rekord” um über 10 Minuten unterbieten.
In der Saison 2018 werde ich neben einzelnen Vorbereitungswettkämpfen auf regionaler Ebene und internationalen Mitteldistanzrennen meinen Schwerpunkt weitergehend auf die sogenannte “Königsdisziplin” im Triathlon – die Langdistanz, umgangssprachlich auch “Ironman” genannt – legen und möchte mich dabei im nationalen sowie internationalen Profifeld zunehmend etablieren.