Christian Altstadt

Triathlet

06.09.2015 Köln Triathlon

Saison-Absch(l)uss in Köln                                                                           6. September 2015

 

Nachdem ich auch den Sprint-Triathlon in Jena soweit ohne Probleme verkraftet hatte, ging es letzten Freitag gemeinsam mit meinem Freund Aljoscha nach Köln. Ich wusste, dass es mein letztes Triathlon-Rennen in dieser Saison 2015 sein würde und wollte einfach versuchen, nochmal einen guten Wettkampf zu absolvieren und einen für mich würdigen Abschluss zu finden. Dementsprechend war ich im Vorfeld auch recht entspannt, aber auch in dem Bewusstsein, dass meine Form langsam nachlässt und die bisherigen Rennen im Körper ihre Spuren hinterlassen haben, zumal mein Körper noch keine langjährige Erfahrung bzw. Anpassung hat. Lange Rede, kurzer Sinn; die üblichen Vorbereitungen am Samstag verliefen soweit gut, einzig das erheblich umgeschlagene Wetter (Anfang der Woche über 35°in Jena, nun um die 15°) machten Ali und mir zu schaffen.

Rennstart war für die Mitteldistanz 12:20 Uhr (1. Startgruppe, Elitefeld, in dem ich sogar mit einem Freistart starten durfte, vielen Dank dafür auch nochmal an dieser Stelle an die Veranstalter). Die verhältnismäßig späte Tageszeit war ganz in meinem Sinn als notorischer Spätaufsteher.

Das Schwimmen verlief gefühlt gut, ich konnte mich innerhalb einer Gruppe gut platzieren bzw. hatte ich die meiste Zeit Athleten um mich herum. Nach der Wendeboje wurde das Tempo angezogen, sodass die ca. 5-7 Mann starke Gruppe ein wenig wegzog, allerdings waren andere Nachzügler in meiner Nähe. Bis zum Ende kam ich auch wieder bis auf einige Meter heran. Gefühlt dachte ich, dass es eigentlich mal eine Zeit von unter 28min gewesen sein müsste; es waren allerdings wieder „nur“ 28:12min. Mit der Platzierung auf ungefähr 12 oder 13 war ich aber sehr zufrieden und machte mir über die Zeit keine weiteren Gedanken auch wenn die Abstände ganz nach vorne über 5min waren.

 

Auf dem Rad ging es dann richtig vorwärts, trotz anfänglichen leichten Frierens. Schnell (innerhalb der ersten ca. 7km) konnte ich die Jungs, die kurz vor mir aus dem Wasser gekommen waren einkassieren und anschließend mein Tempo fahren. Die Strecke ist recht windanfällig und durch die vielen Kehrtwenden, Baustellen, Kreisel und teilweise unübersichtlichen Zusammensetzungen (mehrere unterschiedliche Runden, lang, mittellang, kurz) nicht wirklich schön. Die mehrmals zu durchfahrenden Tunnel waren allerdings ein Highlight ;)…Bedingt durch das überwiegend flache Profil wurde es am Ende eine Zeit von 2:10h, die drittschnellste Radzeit des Tages, mit 3min Verlust auf Johann Ackermann. Ich lag am Ende auf Platz 5/6 und fuhr gemeinsam mit Christian Otto aus Dresden in die 2. Wechselzone. Ein Athlet aus den Benelux-Staaten, den ich bei ca. km 65 eingeholt hatte, konnte als einziger Mitfahren und blieb bis zum Ende hinter mir – aber nach meinem Eindruck mit einigermaßen fairem Abstand. Letzterer sowie Otto waren beim Laufen sofort weg, sodass ich eine ganze Weile auf Platz 7 lag.

Das Laufen verlief zunächst auch wirklich zufriedenstellend, natürlich war ich durch meine Rad-Performance ein wenig auf Wolke 7, aber auch physisch konnte ich meinen 4er Schnitt recht leicht anlaufen und bis ca. KM 12-15 auch halten. Dann allerdings kam der Hammer. Henry hatte mir im Vorfeld prophezeit, dass ich es angesichts der generellen Müdigkeit „hinten raus merken werde“. Leider hatte ich irgendwie auch vergessen oder zumindest nicht die Notwendigkeit gesehen, meine 2 Gels, die ich beim Laufen in den Händen hatte, bis dahin zu mir zu nehmen. Dementsprechend ging ich auf den letzten Kilometern richtig ein, mir wurde mehrmals leicht schwarz vor Augen und ein komisches Kribbeln auf der Hand machte sich bemerkbar. Bei KM 18 wusste ich wirklich nicht, wie oder ob ich ins Ziel kommen sollte. Der allerletzte KM verlief (nachdem ich dann endlich ein Geld genommen hatte) ein wenig besser, trotzdem hatte ich natürlich ordentlich Zeit eingebüßt und wurde von einigen Athleten kassiert.

Am Ende ist es mit einer Laufzeit von 1 34h (also ca. 8-10 min langsamer als üblich) und einer Gesamtzeit von 4 16h ein 14. Platz geworden. Im Ziel konnte ich kaum noch stehen und war einfach nur froh, angekommen zu sein. Es war auf den letzten Kilometern wirklich sehr, sehr hart, aber auch diese Erfahrung gehört dazu und ist wichtig. Und diesmal hatte ich definitiv alles gegeben, das ist das allerwichtigste; mehr war in Anbetracht der Umstände einfach nicht drin.

 

Insgesamt kann ich also ein positives Fazit sowohl unter dieses Absch(l)ussrennen, als auch unter die gesamte erste richtige Triathlonsaison ziehen. Ich denke, dass ich die Gradwanderung zwischen vielen, jeweils für mich guten Wettkämpfen einerseits, ohne Verletzungen, übermäßige Erschöpfung oder Überlastungen andererseits ganz gut hinbekommen habe. Und wenn ich das eine oder andere mal im Nachhinein dachte, irgendwie war ich im Kopf noch nicht so weit, mir am Ende beim Laufen mehr „in die Fresse zu hauen“, so ist dies vielleicht auch für diese Saison ganz gut gewesen. Denn wenig würde es nützen, wenn ich mich in diesem Jahr bereits total verheizt oder abgeschossen hätte. So bleibt die Lust, der Hunger und die Motivation weiter zu machen und hoffentlich im nächsten Jahr auf der Mitteldistanz an der einen oder anderen Stelle noch ein bisschen was drauf zu legen.

Den Winter über möchte ich versuchen, mit Hilfe einiger kleinerer Laufwettkämpfen bei der fehlenden Härte im Laufen nachzubessern. Ich habe bis auf einen einzigen Wintercrosslauf so etwas ja auch noch nie gemacht. Ebenso wird vermutlich auch ein erstes Trainingslager auf dem Programm stehen.

Nun ist aber erstmal ausgiebig erholen und regenerieren angesagt und auch dringend notwendig.

Ich werde berichten!

Vielen Dank an dieser Stelle wie üblich an meine Mutter (die nun auch in die wohlverdiente Saisonpause als Begleiterin gehen darf) und vor allem an Ali sowie seine Triathlonkollegen aus Köln für das super Coaching!

 

Bis dahin, aus Jena Christian

 

Ergebnisse hier

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