Christian Altstadt

Triathlet

27.01.2017 Ironman 70.3 Dubai – das erste Rennen 2017

27.01.2017 Ironman 70.3 Dubai – das erste Rennen 2017

Mein erstes Rennen 2017 beim Ironman 70.3 Dubai im Profifeld                                                         27.01.2017

 

Wie bereits in Facebook geschrieben ist mein erstes Rennen im Jahr 2017 schon wieder Geschichte und ich konnte mit einer Gesamtzeit von 4:12h den 42. Gesamtplatz sowie den 24. im Profeld erreichen. Das klingt zugegebenermaßen nicht wirklich toll und auch ich hatte mir im Vorfeld etwas mehr erhofft beziehungsweise erträumt. Möglicherweise bin ich auch von der körperlichen Form momentan in der Lage, ein paar Minuten schneller zu sein, es war aber in dem heutigen Rennverlauf nicht möglich.

Ein erster ausschlaggebender Punkt dazu war die Entscheidung, dass die Profis ohne Neo schwimmen werden. Leider bedeutet dies für mich als verhältnismäßig schwachen Schwimmer einen zusätzlichen Minuspunkt, da ich vom Neoprenanzug im Verhältnis recht stark profitiere. Um 7 Uhr field der Startschuss im kleinen Hafen vor dem berühmten Hotel und ich konnte die ersten Meter in der Gruppe mitschwimmen – allerdings wirklich nur die ersten Meter. Rasch bildete sich ein Abstand und ich schwamm abgeschlagen hinterher. Zwar waren im Folgenden 2 oder 3 Athleten (die auch die Gruppe nicht halten konnten) immer in Sichtweite ca. 30 Sekunden vor mir, ich konnte aber auch diese Lücke nicht schließen. Stattdessen war ich bereits mental darauf eingestellt, dass bald die schnellsten Frauen, die 3min nach uns gestartet waren, mich ein- und überholen würden. Dies geschah dann nach gut 20min auch. Ich kam somit als ca. “5 Frau” mit einer Zeit von 30min (die Zeit klingt jetzt extrem langsam, ist aber im Vergleich zu den restlichen Zeiten nicht ganz so miserabel) aus dem Wasser. Im Folgenden klappte der 1. Wechsel leider auch gar nicht gut, da mein Visier beim Aufsetzen des Helmes abfiel und ich danach ein bisschen brauchte, um es wieder zu befestigen. Angesichts der Tatsache, dass das eigene Fahrrad schon das letzte verbliebene in der ersten Reihe ist, und man sich dann erstmal niederknien muss, um den Helm aufzusetzen, wirkt auch dies mental nicht gerade fördernd.

Nichtsdestotrotz habe ich mich anschließend auf dem Rad versucht zu konzentrieren, wurde aber recht bald von einer Frau überholt, die später auch als erste vom Rad stieg. Immerhin konnte ich einen Profi aus Deuschland einholen und mit diesem zusammenfahren. Wir holten dann die komplette Frauenspitze bestehend aus drei Athletinnen um Daniela Ryf ein und konnten uns auch absetzen. Nach dem Wendepunkt gab es dann deutlich günstigere Windverhältnisse und ich konnte das Tempo hochhalten, während Michael Rünz in fairem Abstand mitfuhr. Etwa bei Kilometer 65 passierte dann doch das Unerwartete und Frau Ryf tauchte plötzlich neben mir auf und überholte. Anschließend ließ ich die beiden anderen Frauen ebenfalls vorbei und wollte oder konnte irgendwie auch nicht mitfahren. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob es clever ist, auf den letzten 20 Kilometern sehr intensiv zu fahren. Auch mental war es selbstvertändlich nicht unbedingt sehr motivierend, in seiner eigentlich stärksten Disziplin von den Frauen “paniert” zu werden. Aber man muss eben auch feststellen, dass es sich hier um die absolute Weltspitze handelt.

Der zweite Wechsel klappte dann soweit normal und auch die ersten Kilometer Laufen gingen einigermaßen mit ca. 3:50min Pace. Ich hatte allerdings schon beim Radfahren einen ordentlichen Druck auf der Blase und entschied mich nach ca. 5km einen Dixie-Stop einzulegen. Im weiteren Verlauf passierte nichts spekatuläres mehr – ich war hinten im Profeld und wusste, dass der eine oder andere Altersklassenathlet am Ende schneller sein würde. Zwar waren die Schwimmbedingungen ungleich und bezüglich des Themas drafting sage ich jetzt lieber gar nichts – es ist aber trotzdem nicht besonders angenehm. Ich ertappte mich beim Laufen auch gegentlich dabei, irgendwie in so einem “noch-fast-Komfort-Tempo” zu laufen und versuchte dann immer wieder mich zusammenzureißen. Am Ende kam dann eine Zeit von genau 1:26h heraus. Die Gedanken kreisten während des Laufs und ich habe auch das eine oder andere hinterfragt beziehungsweise in Frage gestellt. An dieser Stelle muss sich für die Zukunft noch einiges verbessern, das heißt mehr Konzentration, Kopf abschalten und einfach Vollgas.

Insgesamt würde ich das Rennen unter der Rubrik “Erfahrung” oder “Lehre” als erfolgreich verbuchen. Angesichts der nicht optimalen Vorbreitung anfang des Jahres mit der mehrwöchigen Erkältung sowie meines schweren Unfalls vor gut 6 Monaten sollte ich vielleicht auch mit dem Ergebnis nicht ganz unzufrieden sein, wenngleich eine Platzierung weit hinten einfach nicht so berauschend ist. Es war aber auch ein verdammt stark besetztes Rennen. Immerhin sind Athleten mit einer Zeit unter 3:50h nicht mal mehr in den Top10….Von daher Gratulation an alle Finisher!

Für mich heißt es jetzt wieder einigermaßen anzukommen und zu akklimatisieren und dann die knapp 3 Monate inklusive einem Trainingslager zu nutzen, um Ende April und Anfang Mai in Taiwan und Vietnam noch etwas fitter und hoffentlich gesund am Start zu stehen.

 

Bis dahin alles Gute

Eurer Christian

Ergebnisse wie immer hier

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